Logo Repower
 

Kundencenter

Jobs

Wasserkraft in der Schweiz: Ein umfassender Leitfaden

25. August 2025
alt text ch Wissen
Wasserkraft ist eine der ältesten und zugleich fortschrittlichsten Formen der Energieerzeugung. In der Schweiz spielt sie eine zentrale Rolle in der Stromproduktion und liefert wesentliche Beiträge zur Versorgungssicherheit und Energiewende.

Einführung in die Wasserkraft

Definition & Funktionsweise: Wasserkraft nutzt die Lageenergie von Wasser, das durch Turbinen fliesst und dabei mechanische Energie in elektrische Energie umwandelt. Die Turbine treibt einen Generator an, der den Strom erzeugt.

Bedeutung für die Schweiz: Die Wasserkraft ist von grosser Bedeutung für die Schweiz: 2024 stammten ganze 59,5 % des inländischen Stroms aus Wasserkraft.

Arten von Wasserkraftanlagen: Es gibt mehrere Arten von Wasserkraftwerken, die sich in ihrer Funktionsweise unterscheiden:

  • Laufwasserkraftwerke: Nutzen das fliessende Wasser direkt, ohne grossen Speicher.
  • Speicherkraftwerke: Halten Wasser in einem Reservoir zurück und setzen es bei Bedarf frei.
  • Pumpspeicherwerke: Pumpen Wasser in Zeiten niedriger Nachfrage bergauf, um es bei hohem Strombedarf abzulassen.
  • Kleine Wasserkraftwerke (<10MW): Nutzen lokale Gewässer für Energiegewinnung oft mit geringerem Eingriff in die Umwelt.

Regionale Verteilung: Die Kantone Wallis, Graubünden und Tessin sind führend in der Wasserkraftproduktion der Schweiz.

Geschichtliche Entwicklung: Seit dem 19. Jahrhundert hat sich die Wasserkraft in der Schweiz erheblich entwickelt und spielte eine Schlüsselrolle bei der Industrialisierung.

Vorteile der Wasserkraft für die Gesellschaft

Wirtschaftliche Vorteile:

  • Hoher Wirkungsgrad: Wasserkraftwerke erreichen einen Wirkungsgrad von 80–90 %.
  • Preis-Stabilität & Versorgungssicherheit: Dank der Wasserkraft kann die Schweiz stabile, schwankungsarme Strompreise anbieten.
  • Regionale Wertschöpfung: Besonders in den Bergkantonen hoch, wo sie Steuereinnahmen generiert und Arbeitsplätze schafft.
  • Exportfähigkeit: Flexibilität von Wasserkraftanlagen ermöglicht Stromexport und zusätzliche Einnahmen.
  • Innovation & Technologieführerschaft: Projekte wie HydroBlox und KI-unterstützte Steuerungssysteme zeigen die Innovationskraft.

Beitrag zur Energiewende:

  • Dominanter Anteil an erneuerbaren Energien: Mit einem Anteil von 60 % am Strommix ist die Wasserkraft der Hauptpfeiler der nationalen Klimaziele für 2050.
  • CO₂-Emissionsarm: Die CO₂-Emissionen von Wasserkraftwerken liegen bei nur 10–15 g CO₂ pro kWh.
  • Flexibilität/Netzstützung: Wasserkraftwerke ermöglichen die Integration volatiler Energien ins Stromnetz.
  • Niedriger Flächenbedarf: Pro erzeugter Megawattstunde beansprucht Wasserkraft weniger Fläche als andere Energieformen.

Nachteile und Herausforderungen

Ökologische Auswirkungen:

  • Biodiversitätsverlust/Fischwanderung: Wasserkraftanlagen können sich negativ auf Wanderfische auswirken. Fischaufstiegsanlagen sind essenziell.
  • Veränderung natürlicher Flussdynamik: Stauregime und Sedimenttransporte beeinträchtigen die natürliche Flussdynamik.
  • Biotopverluste/Renaturierungsbedarf: Kraftwerksprojekte können Biotope fragmentieren, Renaturierungsinitiativen sind wichtig.
  • Gewässerschutzgesetz & Konfliktthemen: Der Ausbau steht gelegentlich in Konflikt mit dem Gewässerschutz.

Soziale und kulturelle Implikationen:

  • Verändertes Landschaftsbild: Grosse Bauwerke verändern die Naturkulisse nachhaltig.
  • Konflikte mit Tourismus/Naturschutz: In touristischen Regionen kann die Nutzung Spannungen hervorrufen.
  • Kulturelles Erbe & Identität: Wasserkraftwerke gelten als Eingriffe in Tradition und Naturverbundenheit.

Wasserkraft im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien

Eine Vergleichstabelle der Wasserkraft mit Wind und Solar hinsichtlich Wirkungsgrad, Flächenverbrauch, Investitionskosten und Umwelteinflüsse bietet eine differenzierte Sicht auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Technologien.

Zukunft der Wasserkraft in der Schweiz

Politische Initiativen (2024 ff.): Planung von 16 neuen grossen Kraftwerksprojekten und Erleichterung von Genehmigungsverfahren.

Technologieentwicklung: Digitalisierung der Steuerung und fischfreundliche Turbinentechnologien stehen im Fokus.

Ausbaupotenzial & Zielerreichung 2035/2050: Erreichung der Ziele erfordert 85 GWh zusätzlichen Ausbau pro Jahr.

Wissenschaftliche Perspektiven: Studien betonen die Notwendigkeit zur Steigerung der Flexibilität der Wasserkraftwerke.

Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und Effizienzsteigerung

Fischauf- & abstiegshilfen: Diese ermöglichen Fischen, Wasserkraftanlagen sicher zu passieren.

Restwassermengenregelung & künstliche Hochwasser: Diese Maßnahmen gewährleisten naturnahe Flussabschnitte.

Renaturierung & biodiversitätsfördernde Maßnahmen: Bepflanzungsinitiativen entlang von Uferdämmen fördern die Artenvielfalt.

Innovative Reinigung & Digitalisierung: Einsatz technischer Fortschritte verbessert Effizienz und Umweltschutz.

Monitoring & Transparenz: Umweltberichterstattung und Herkunftsnachweise schaffen Vertrauen in die nachhaltige Stromproduktion.

Glossar wichtiger Begriffe

  • Laufwasserkraftwerk: Anlage, die die Fliessenergie des Wassers ohne grosse Speicher nutzt.
  • Pumpspeicherwerk: Anlage, die Wasser zwischen zwei Becken pumpt, um Energie zu speichern.
  • Wirkungsgrad: Verhältnis von eingesetzter zu gewonnener Energie.
  • Restwasser: Mindestwassermenge, die im Fluss verbleiben muss.
  • HydroBlox: Roboter zur Reinigung von Rechenanlagen an Kraftwerken.

Mit Wasserkraft gestaltet die Schweiz nicht nur ihre gegenwärtige Energielandschaft, sondern setzt auch zukunftsweisende Akzente für die Energiewende.

alt text ch Wissen

Haben Sie Fragen?

Sie suchen nach weiteren Informationen? Gerne sind wir persönlich für Sie da.

Kontakt

Montag - Donnerstag
08.00 - 12.00 und 13.30 - 17.00 Uhr

Freitag
08.00 - 12.00 und 13.30 - 16.00 Uhr